Klettern
Seit etwa 200 Jahren schreibt das Gesäuse Alpingeschichte. Am Beginn standen Admonter Mönche, Hirten und Jäger auf den Gipfeln der Ennstaler Alpen. Unter ihrer Führung fanden sich bald erste Touristen wie Heinrich Heß, die mit Eroberungen wie beispielsweise dem Kl. Buchstein, der Planspitze oder dem Durchstieg am Peternpfad zu den Pionieren zählen. Um 1900 war die "Ödsteinkante" eines der "großen Probleme der Ostalpen". Am 28.08.1910 gelang endlich der erste Durchstieg durch die "Dolomitenspezialisten" A. Dibona, L. Rizzi sowie G. und M. Mayer.
Nach den ersten touristischen Begehungen gemeinsam mit einheimischen Jägern folgten die "Führerlosen", die im Gesäuse das Denkmodell der Wiener Schule etablierten. Sie setzten zahllose Klassiker, die noch heute zu den alpinen Standards zählen. Die Kante der Rosskuppe, die Dachl- Nordwand, die Peternscharten Nord- und Nordostwand…
Nach den technisch wilden 60ern, mit klingenden Namen wie "Berglandriss" und "Hermann Buhl- Gedächtnisweg" hielt auch die "Alpinmoderne" Einzug im Gesäuse. Im Sinne der Anfänge wurden reihenweise neue Anstiege freien Stils gefunden, allerdings in höheren Schwierigkeitsgraden.
Klettern im Nationalpark - auf was zu achten ist
Klettern auf allen bestehenden Kletterrouten | |
Ausgewiesene Zustiege benutzen (siehe unten) | |
Störung rund um bebrütete Horste | |
Neuanlage von Klettersteigen und Klettergebieten |
im Nationalpark ok, viel Spaß dabei | |
im Nationalpark nicht cool, freiwillige Einschränkung zu Gunsten der Natur | |
im Nationalpark nicht gestattet, gesetzliches Verbot |
Die am häufigsten besuchten Routen und Wände des Gesäuses wurden in den letzten Jahren koordiniert generalsaniert. Dabei wurde großes Augenmerk auf die Erhaltung der Ursprünglichkeit und letztlich auch des Abenteuers gelegt. In einer Vielzahl der Routen trifft man lediglich auf gut eingerichtete Standplätze, Zwischensicherungen müssen großteils selbst angebracht werden. Durch diesen Sanierungsstil soll nicht der Eindruck entstehen, dass die Wände und Routen Klettergartencharakter haben und dadurch in Punkto Länge und Schwierigkeit unterschätzt werden. Viele Klettereien der Region verlangen von ihren Wiederholern trotz Sanierung noch immer alpines Gespür für die Routenfindung und ein großes Maß an Eigenverantwortung.
Der Nationalpark Gesäuse leistete auch einen Beitrag zur Erstellung der zweiten Auflage des Kletterführers "Xeis-Auslese". Die Zugänge zu den Wänden wurden aus naturschutzfachlicher Sicht betrachtet und die ökologisch jeweils sinnvollste Variante in Karten eingezeichnet. Somit sollen die Zustiege leicht gefunden werden können und es ergibt sich ein Vorteil für Kletterer und Naturschutz.
Das Vorwort, in dem auch auf künftige Erstbegehungen eingegangen wird, können Sie hier downloaden.
Empfohlene Zustiege zu den Wänden:
{phocadownload view=file|id=88